Audioperformance, 2012
Länge: ca. 20 Min.
Eine dreiteilige performative Auseinandersetzung
mit der Stimme, der Sprache und dem Raum.
Teil 1: Braucht die Stimme einen Raum?
Ausgehend von der Frage «Braucht die Stimme einen Raum?» untersucht der Performer mit seiner Stimme den Klang der Räume.
Die Besucher werden gebeten die Augen zu schliessen. Der Performer bewegt sich im Raum und spricht repetierend in unregelmässigen Abständen die Frage «Braucht die Stimme einen Raum?», gegen die Wände, gegen den Boden, die Decke und die Fenster.
Des Weiteren werden zusätzliche Räume in die Performance integriert, z.B. durch das Öffnen des Fensters, durch das Sprechen in den Stadtraum oder durch das Verlassen des Zuschauerraums bei offener Tür.
Der gesprochene Satz, die Betonung und die Lautstärke bleiben möglichst gleich. Der Klang des Satzes verändert sich durch den Sprecher-Standort, den Raum, die Oberflächen-Beschaffenheit und andere äussere Faktoren.
Teil 2: Verändert sich die Sprache durch ihre Reproduktion?
Im zweiten Teil der Performance wird die Bewegung des Performers im Raum ersetzt durch acht Lautsprecher, Mikrofon, Loopgerät und durch eine Programmapplikation zur individuellen Ansteuerung der Lautsprecher.
Die Lautsprecher sind im Raum verteilt und gegen die Wände, gegen die Fenster, die Decke und den Boden ausgerichtet.
Zuerst spricht er die Frage «Verändert sich die Sprache durch ihre Reproduktion?» über ein Mikrofon ins Loopgerät ein. Mittels des Loopgeräts spielt er den gesprochenen Satz zeitlich versetzt ab. Über die verschiedenen Lautsprecher, die aktiv oder inaktiv sein können, wird der Raum beschallt. Durch die Überlagerungen des gleichen Satzes und das zeitlich unterschiedliche Abspielen verändert sich der Klang. Je nach Ansteuerung der Lautsprecher werden unterschiedliche Silben, Satzteile und somit die Prosodie des Satzes verändert.
Der Performer agiert im Raum über die Aufnahme- und Abspielmaschine, ohne sich selber im Raum bewegen zu müssen. Es wird nicht nur die gesprochene Sprache selbst thematisiert, sondern auch die Aufnahme- und Abspielmaschine.
Teil 3: Verändert sich die Sprache durch ihre Reproduzierbarkeit?
Der dritte Teil der Performance kann auch als Installation verstanden werden. Gleich wie im zweiten Teil wird der Raum über Lautsprecher beschallt. Jedoch wird hierfür eine vorbereitete 8-Kanal Audiopartitur abgespielt. Es wird lediglich einmal die Abspielmaschine gestartet, welche das Audiofile autonom abspielt. Der Satz «Verändert sich die Sprache durch ihre Reproduzierbarkeit?» überlagert sich im Raum. Die Lautstärke des Satzes selbst bleibt dabei unverändert.