Klangstück, 2012
Bucheggplatz in Zürich
Länge: 12 Min.
Wie klang der Platz einst? Durch die Beschleunigung hat sich der Bucheggplatz in den letzten 100 Jahren sicherlich massiv verändert. Funktion und Form eines herkömmlichen Platzes, auf dem sich das Volk trifft, Märkte stattfinden und man sich austauscht, sind hier beinahe verschwunden. Der öffentliche Austausch zwischen den Menschen scheint sich zwischenzeitlich vom Stadtplatz in die Hinterhöfe der Wohnblocks und in die Wohnungen verlagert zu haben. Die Kommunikation am Ort erfolgt nicht mehr direkt von Mensch zu Mensch, sondern beschränkt sich auf Medien wie die elektronischen Anzeigetafeln des Fahrplans, Mobiltelefone, Note- und Net-Books.
Audioaufnahmen aus der Zeit vor 100 Jahren gibt es nicht. Durch Verlangsamung der Abspielgeschwindigkeit von heutigen Audioaufnahmen am Bucheggplatz wurde die Essenz der Klänge herausgearbeitet. Aus diesen verlangsamten Klängen, Aufnahmen aus den Hinterhöfen und der Umgebung des Einzugsgebiets entstand ein Klangstück.
Die Präsentation des Klangstücks erfolgte am Bucheggplatz auf der kleinen Grünfläche neben Kiosk und den Perrons von Bus und Tram. Eine mobile Abspielstation mit vier Kopfhörer-Hubs ermöglichte es, dass zwanzig Besucher die Komposition gleichzeitig hören konnten. Durch die Wahl von halboffenen Kopfhörern vermischten sich teilweise die komponierten Klänge mit den örtlichen Klängen.