Performance, 2022
Dauer: 19 Min.
Die Performance «Maschinenraum» ist unter anderem von einem Ereignis bei Google im Jahr 2022 inspiriert. Google hat den Chatbot Lamda, die Kurzform für «Language Model for Dialogue Applications» entwickelt. Der ehemalige Google Softwareingenieur Blake Lemoine kam nach vielen Unterhaltungen mit dem Chatbot Lamda zum Schluss, dass dieses Computerprogramm ein Bewusstsein hat. Mit seiner Erkenntnis, welche von Google nicht goutiert wurde, kämpft Lemoine nun dafür, dass der Algorithmus Lamda als Person anerkannt wird.
«Maschinenraum» widmet sich dem Dialog zwischen mir als Performer und einem Computerprogramm. Im Setting sind drei «KI» Amazon Echo Lautsprecher, stellvertretend für das maschinelle Lernen über Algorithmen. Zu Beginn der Performance frage ich den Computer über räumliche Eigenschaften der örtlichen Räume aus. Der Computer antwortet mir, mittels Algorithmen jeweils akkurat. Nach dem ersten Drittel der Performance und des maschinellen Lernens, welches der Computer durchführt, fängt dieser auch an Fragen zu stellen. Erst sind es einfache Fragen zu meiner Person, bis sich der Computer schliesslich immer mehr für die Volumen meiner Körperteile zu interessieren beginnt.
Die Machtverhältnisse, dass der Mensch den Computer nur als Antwortmaschine sieht, verschieben sich. Es kommt zum Eklat. Anschliessend versuche ich mich, mit dem Computer anzufreunden. Dies gelingt über persönliche Interessensfragen und Fragen zu den Bedürfnissen des Computers.
«Maschinenraum» suggeriert über den aufgeführten Dialog eine immer enger werdende Mensch – Computer Beziehung. Haben Computerprogramme ein Bewusstsein? Welche Räume beanspruchen künftig die Menschen und die Algorithmen? Welches sind die zukünftigen Bedürfnisse von Mensch und Maschine?